Januar, 2022

Dies ist eine wiederkehrende Veranstaltung

FR07jan20:004. Philharmonisches KonzertWas du ererbt von deinen Vätern …

Veranstaltungsdetails

Mit seiner FUGA FÜR SECHS STIMMEN bezog sich der Kompo­nist Anton Webern dezidiert auf Bach. Kern des Stückes ist das berühmte königliche Thema aus dem „Musikalischen Opfer“. Die einzelnen Instrumente teilen es zu Beginn Ton für Ton untereinander auf, eine Weiterentwicklung der Zwölfton­methode nach Arnold Schönberg und zugleich eine Hommage an den großen Meister der Fuge.

Auch Alban Berg war ein versierter Kenner der musikalischen Tradition. In seinem VIOLINKONZERT zitiert er zum Ende hin die Bachkantate „O Ewigkeit, du Donnerwort“. „Dem An­denken eines Engels“ gewidmet – der mit 18 Jahren an Kin­derlähmung gestorbenen Manon Gropius – war das Werk bei seiner Uraufführung ein doppelter Totengesang. Auch der Komponist war inzwischen verstorben.

Bergs und Weberns Lehrer Arnold Schönberg wiederum – der Erfinder der Zwölftontechnik – gilt als großer Zertrümmerer der Tradition. Dieser Ruf wird dem überaus geschichtsbe­wussten Komponisten alles andere als gerecht. Bearbeitungen großer Werke von Bach bis Brahms zeigen Schönberg eher als einfühlsamen Historiker. Sein eigenes System ist Bruch und Fortsetzung der europäischen Musikgeschichte in einem. Dies gilt auch für die Orchesterfassung des Klavierquartetts von Johannes Brahms, dem angeblich konservativen Romanti­ker, dem Schönberg mit seinem Essay „Brahms, der Fort­schrittliche“ auch an anderer Stelle Referenzen machte.

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