Eine Neuerfindung der Oper – aus ihrem Besten.
Eine Inszenierung in Kontrasten – im Miteinander.
Eine Kombination der Medien – in verbundenen Dimensionen.
Kurz: Ein Erlebnis!
Ein Ereignis schon fast. Großartige Klänge von Stimmen und Instrumenten. Musik, die oft ungewohnt erscheint, dann jedoch genau richtig ist und so viel besser als das Gewohnte. Ein visuelles Erscheinungsbild mit reduzierter Bühne und schwebenden (Video-)Sub- und Metaebenen .
Wow – Claudia Meyer (Regie, Bühne) und ihrem Team ist auf allen Ebenen Bemerkenswertes gelungen.
Und die Umsetzung ist meisterhaft. Nicht nur hat das Cottbuser Staatstheater Sängerinnen und Sänger, die einfach perfekt in die Rollen passen – sie sind auch genau die Richtigen, um aus der antiken Vorlage und der alten Oper den Mythos ins Hier und Jetzt zu katapultieren (wie es das Begleitmaterial beschreibt).
Unsere Geschichte, unsere Sagenwelt – schon die ersten überlieferten Ursprünge der Kultur zeigen, dass das, was uns Menschen im Innersten an- und umtreibt, schon immer gleich ist. Die antike griechische Literatur ist schier unerschöpflich in ihren oft episch ausgeschmückten, im Detail jedoch sehr genauen Beobachtungen unseres Wesens. Und im Verlauf der Jahrtausende haben hunderte Künstler diese Vorlagen im Kontext ihrer Zeit interpretiert.
Claudia Meyer und Michael Wilhelmi (musikalische Bearbeitung) legen eine Arbeit vor, die viel verändert und gerade dabei den Kern dessen betont, was Oper schon immer ausmacht. Ob Monteverdi, Beethoven oder viele andere, der Mensch bleibt gleich, doch Zeiten und Umstände ändern sich.
Wer würde das nicht geradezu körperlich fühlen, in einem Saal mit Abstandsgebot in den Stuhlreihen und einem Großteil des Publikums unter Masken?
Überhaupt wieder im Theater zu sitzen, mit einem realen Orchester im Graben, Chor und Solisten auf der Bühne, mit Applaus und Bravo – ist die ganz eigene Befreiung aus einer noch immer unwirklichen Realität.
Ganz und gar passend ist da der stilistische Aufbruch, transportieren wundervolle Musiker und phantastische Sängerinnen und Sänger nicht nur alte Gefühle, sondern überbringen Energie und Mut.
Auf Einzelne einzugehen ist ungerecht der Ensembleleistung gegenüber.
Ohnehin lässt sich nur selbst erleben, was hier geschaffen wurde – nutzen Sie die bevorstehenden Termine!
Text: Jens Pittasch
(Das Staatstheater weist darauf hin, sich bitte tagaktuell über die geltenden Bestimmungen für Theaterbesuche zu informieren!)
Besetzung:
Musikalische Leitung | Johannes Zurl |
Regie/Bühne | Claudia Meyer |
Kostüm | Regine Standfuss |
Video | René Liebert |
Choreinstudierung | Christian Möbius |
Dramaturgie | Anna Nolte |
Dramaturgie | Katharina Duda |
Musikalische Assistenz | Frank Bernard |
Andreas Simon, Christopher Cartner, Gyuseong Lee | |
Chorassistenz | Christian Georgi |
Regieassistenz | Johannes Oertel, Luisa Koepp |
Orfeo | Dániel Foki |
Euridice | Ketevan Chuntishvili |
La Musica, Messaggera, Ninfa, Proserpina | Rahel Brede |
Caronte | Ulrich Schneider |
Plutone | Philipp Mayer |
1. Hirte, 1. Geist | Dirk Kleinke |
2. Hirte, 2. Geist | Thorsten Coers |
Jazz-Trompete | Paul Brody |
Zink | Roland Wilson, Thomas Friedlaender |
Tasteninstrumente | Michael Wilhelmi |
Gitarre | Dan Baron |
Opernchor | |
Philharmonisches Orchester |